Umfrage: Gute Bauplanung gefragt, um Baukosten und Bauzeit zu verringern
Eine aktuelle Umfrage von Interhyp unter Bauherren zeigt, dass Baukosten und Bauzeit häufig unterschätzt werden. Demnach berichteten 72 Prozent der Befragten, dass die Baukosten ihres Vorhabens letztendlich höher ausfielen als ursprünglich geplant. In den meisten Fällen bewegten sich die Mehrkosten um bis zu 10 Prozent (41 Prozent aller Fälle) beziehungsweise zwischen 10 und 30 Prozent (27 Prozent). Nur sehr selten lagen die Baukosten noch höher.
Mit der geplanten Bauzeit lagen Bauherren und Planer in mehr als der Hälfte der Fälle richtig. Allerdings verzögerte sich bei 35 Prozent der Bauvorhaben die Bauzeit um bis zu einem halben Jahr, in 11 Prozent der Fälle um mehr als ein halbes Jahr, jedoch nur sehr selten (5 Prozent) um mehr als ein Jahr. Für die Umfrage hat Interhyp 590 Eigenheimbesitzer befragt, die in den Jahren 2008 bis 2014 gebaut hatten. Daher ist es wichtig, Mehrkosten und mögliche Bauverzögerungen schon bei der Finanzierungsplanung einzukalkulieren.
Extrawünsche, Organisationsfehler, schlechtes Wetter
Die Bauherren wurden auch nach den Gründen für höhere Kosten und Bauverzögerungen befragt. Hier waren Mehrfachantworten möglich. Am häufigsten nannten die Bauherren zusätzliche Bauleistungen und Sonderwünsche als Grund für höhere Baukosten (35 Prozent), oft fielen die Kosten für die Erschließung des Grundstücks (10 Prozent) und den Hausanschluss (15 Prozent) höher aus als gedacht. Häufig lief der Bau zwar wie geplant, aber die Kosten waren einfach höher als ursprünglich vom Architekten kalkuliert (13 Prozent). Daneben konnten die Bauherren sonstige Gründe angeben, viele nannten hier explizit die Kosten für die Außenanlagen. Gründe für Bauverzögerungen waren hauptsächlich eine mangelnde Organisation und Koordination (28 Prozent), aber auch schlechtes Wetter (16 Prozent) und Probleme bei der Baugenehmigung (14 Prozent).
Tipps für Ihre Kalkulation: Puffer einplanen
Die Umfrage zeigt, wie wichtig es ist, Baukosten und Bauzeit vorab gut einzuschätzen. Interhyp nennt drei wichtige Tipps:
Tipp 1: Puffer einplanen
Kalkulieren Sie bei den Baukosten eher großzügig und planen Sie einen gewissen Puffer ein, zehn Prozent höhere Kosten kommen durchaus vor. Viele Banken bieten die Möglichkeit gegen Ende der Bauphase einen Teil des Darlehens zu stornieren. Selbst wenn eine Stornierung nicht möglich ist, lässt sich das Geld meist mit einer Sondertilgung in die Finanzierung einbringen. So vermeiden Sie Nachfinanzierungen, die eventuell teuer werden könnten.
Tipp 2: Bauverzögerungen bei der Finanzierungsplanung berücksichtigen
Es ist bei Bauvorhaben oft sinnvoll, einen Anbieter zu wählen, der über einen möglichst langen Zeitraum keine Zinsen für die Bereitstellung des Darlehens verlangt.
Tipp 3: Kosten gut einschätzen
Denken Sie an alle Kosten: Auch an die Nebenkosten wie die Grunderwerbsteuer, aber auch an Erschließungskosten, auch an die Hausanschlüsse oder mögliche Sonderwünsche, etwa bei den Außenanlagen. Zum Teil überschätzen Bauherren auch die möglichen Eigenleistungen und die Zeit, die sie dafür benötigen. Hier sollte man realistisch und nicht zu optimistisch kalkulieren.
Ihre Baufinanzierung sollte möglichst genau zum konkreten Bauvorhaben und zu Ihren Bedürfnissen passen. Unsere Baufinanzierungsexperten kennen sich mit allen Aspekten der Finanzierung aus und beraten Sie persönlich und individuell.