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Immobilienmarkt: Experten sehen Entspannung statt Blasengefahr

Weiter steigende Immobilienpreise aber dennoch keine Gefahr der Blasenbildung: Das beobachten Immobilienexperten sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland. Hierzulande könnte der Boom sogar schon seinen Höhepunkt erreicht haben.

Experten gehen aktuell nicht von einer Blasengefahr am Immobilienmarkt aus.

(München, 09.11.2017) Immer wieder haben in jüngster Vergangenheit Analysten angesichts stark steigender Immobilienpreise auf die Gefahr einer Blasenbildung am Immobilienmarkt hingewiesen. Für die Schweiz sieht jedoch die Großbank UBS derzeit eher rückläufige Risiken für eine Überhitzung des Marktes. Der quartalsweise ermittelte UBS-Immobilienblasenindex sei im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal leicht von 1,41 auf 1,38 Indexpunkte gesunken, berichtet die Bank.

Für Entspannung sorgten zuletzt ein nachlassendes Wachstum bei der Aufnahme von Immobilienkrediten sowie leicht sinkende Kaufpreise für Wohnhäuser und Eigentumswohnungen. Allerdings sorge ein nachlassendes Wirtschaftswachstum dafür, dass in der Schweiz das Verhältnis von Immobilienkaufpreisen und Haushaltseinkommen stagniere.

Auch in Deutschland sorgen die in vielen Städten und Regionen noch immer steigenden Preise für wenig Unruhe in Expertenkreisen. Unlängst äußerte sich Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann zur Entwicklung an den deutschen Immobilienmärkten und betonte: "Für eine Blase, bei der die Immobilienhausse mit einer überschwänglichen Kreditvergabe und lockereren Kreditstandards der Banken einherginge, sehe ich keine Anzeichen."

Allenfalls regional begrenzte Übertreibungen sieht das Wirtschaftsforschungsinstitut DIW, das die Entwicklung der Immobilienpreise in den 127 größten Städten Deutschlands untersucht hat. Ebenso wie die Bundesbank sieht auch das DIW kein spekulatives Investorenverhalten, das typischerweise dem Platzen einer Immobilienblase vorausgeht. Mittelfristig gehe das DIW von einem Abflauen der Immobilienpreise in Deutschland aus, meint DIW-Ökonom Konstantin Kholodilin: "Jeder Boom auf dem Immobilienmarkt kommt einmal zum Ende."


Redaktion: Thomas Hammer