INTERHYP-ZINSBERICHT VOM 13. MAI 2015
Aktuelle Expertenbefragung zeigt: Langfristig Tendenz zu steigenden Zinsen
- Neuer Interhyp-Bauzins-Trend-Index: Kurzfristig Schwankungen möglich
- Die Mehrheit rechnet langfristig mit gleichbleibenden bis steigenden Zinsen
- Weiterhin attraktives Umfeld für Immobilienfinanzierungen
Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG: "Nach den starken Zinsanstiegen an den Anleihemärkten haben viele Kreditinstitute ihre Baugeld-Konditionen angepasst: Die Zinsen für zehnjährige Hypothekendarlehen liegen aktuell bei rund 1,5 Prozent. Der jüngste Zinsanstieg hat in seiner Deutlichkeit viele Immobilieninteressenten überrascht. Der neue Interhyp-Bauzins-Trend-Index zeigt aber auch, dass das Umfeld dennoch attraktiv bleibt: Die von uns befragten Experten gehen kurzfristig eher von gleichbleibenden Zinsen aus, Zinsschwankungen sind aber zu erwarten. Langfristig ist bei einer Konjunkturerholung in Europa eher mit steigenden Zinsen zu rechnen."
(München, 13. Mai 2015) Interhyp hat für den Zinsbericht erstmals Kreditinstitute befragt, wie sie die Zinsentwicklung kurz- sowie mittel- und langfristig einschätzen.
Die Ergebnisse zeigt der neue Interhyp-Bauzins-Trend-Index:
INTERHYP-BAUZINS-TREND-INDEX
Der Bauzins-Trend-Index beruht auf den Aussagen des Expertenpanels*.
Werden die Zinsen steigen, sinken oder gleich bleiben?
Zinsentwicklung kurzfristig
(4 Wochen)
Gleichbleibend: 44% | Fallend: 44% | Steigend: 11% |
Zinsentwicklung mittel- bis langfristig
(6 Monate bis ein Jahr)
Gleichbleibend: 44% | Fallend: 11% | Steigend: 44% |
*Interhyp-Bauzins-Trend-Index: Für diese Ausgabe haben uns Experten der Commerzbank, der HypoVereinsbank, der ING-DiBa, der Postbank, der MünchenerHyp, der PSD RheinNeckarSaar, der PSD RheinRuhr, der Sparkasse Hannover und der Sparkasse zu Lübeck ihre Einschätzung zur kurz- sowie mittel- und langfristigen Zinsentwicklung gegeben. Der Interhyp-Bauzins-Trend-Index sagt aus, wieviel Prozent der Experten jeweils die Antwort fallend, steigend oder gleichbleibend angegeben haben.
In den kommenden vier Wochen erwarten die Experten in der Mehrheit eher gleichbleibende oder fallende Zinsen. So schätzt ein Experte der Postbank, dass das Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank, in dessen Zuge auch große Volumina an Bundesanleihen gekauft werden, "allzu deutliche Renditeanstiege vorerst deckeln sollte". Schwankungen werden für möglich gehalten. Etwa nach unten - gewissermaßen "eine Korrektur der Korrektur", so ein Experte der HypoVereinsbank. Die ING-DiBa erwartet kurzfristig noch einen leichten Anstieg: "Nach der kurzen Schock- und Verkaufswelle an den Rentenmärkten Anfang Mai sollten die Hypothekenzinsen in den kommenden Wochen auch leicht steigen". Für eine richtige Zinswende sei es aber noch zu früh. "Dafür sind deutlichere Signale über die zukünftige Zinspolitik der amerikanischen Fed und die Nachhaltigkeit des Aufschwungs im Euroraum nötig", so der Chefvolkswirt der ING-DiBa.
Ein Experte der MünchenerHyp fasst zusammen: Angesichts des jüngsten starken Zinsanstieges werde "auch in Zukunft die Volatilität hoch bleiben".
Auf mittel- bis langfristige Sicht, also in den nächsten sechs Monaten bis zu einem Jahr, erwartet die Mehrheit gleichbleibende oder steigende Zinsen etwa "wenn sich die konjunkturelle Erholung auch in höheren Inflationsraten widerspiegeln sollte", so ein Experte der PSD RheinNeckarSaar.
Jüngster Zinsanstieg bei Bundesanleihen und Pfandbriefen
Gründe für den jüngsten Renditeanstieg sind unter anderem, dass optimistische Investoren auf eine Trendwende in Europa spekulieren, wodurch auch Schuldpapiere anderer Länder wieder in den Fokus rücken. Zudem hatten mehrere einflussreiche US-Investoren die hohe Bewertung deutscher Papiere bei geringen Renditeerwartungen thematisiert. Dies hatte zu einem Kursverfall und Renditeanstieg bei Bundesanleihen und Pfandbriefen geführt, wie auch die Kurve der zehnjährigen DGZF-Pfandbriefe zeigt. Die Zinsentwicklung bei den Hypothekendarlehen orientiert sich an der Entwicklung der Pfandbriefe.
Finanzierungsbeispiel
Was die jüngste Entwicklung konkret bedeutet, zeigt das nachfolgende Finanzierungsbeispiel: Die Zehnjahreskonditionen liegen aktuell vielfach bei: 1,51% gebundener Sollzinssatz / 1,52% effektiver Jahreszins**. Für eine Monatsrate von 1.000 Euro lässt sich mit dem genannten Zinssatz ein Darlehen über rund 340.000 Euro aufnehmen**. Diese Darlehenshöhe gilt bei einer anfänglichen Tilgung von zwei Prozent. Bei drei Prozent Anfangstilgung läge die mit 1.000 Euro zu finanzierende Darlehenshöhe noch bei rund 266.000 Euro.
Interhyp-Expertenrat
Nachdem die Zinsen für Immobilienkredite im Mai angestiegen sind, sollten Immobilieninteressenten und Eigenheimbesitzer mit Bedarf für eine Anschlussfinanzierung von den im historischen Vergleich noch immer günstigen Finanzierungszinsen für das eigene Vorhaben profitieren. Wenn kurzfristig auch Schwankungen nach unten auftreten, gilt es, diese auszunutzen. Um sich gegen das Risiko eines Zinsanstiegs in der Zukunft abzusichern, sollten Baufinanzierungskunden das niedrige Zinsniveau unbedingt für eine möglichst hohe Tilgung von drei Prozent oder mehr nutzen. Volltilgerdarlehen, die am Ende der Zinsbindungsfrist abbezahlt sind, bieten vollständige Planungssicherheit.
Wer ein Finanzierungsvorhaben plant, kann sich bei Interhyp beraten lassen oder direkt online ein Angebot anfordern
**: Der Zinssatz in unserem Finanzierungsbeispiel für die individuellen Finanzierungsvorhaben von 2/3 der Interhyp-Kunden läge bei diesem Zinsniveau. Dem liegen folgende Annahmen zugrunde: 10 Jahre Sollzinsbindung, 2 Prozent Anfangstilgung, 60 Prozent Beleihungsauslauf, Nettodarlehensbetrag: 100.000 Euro. Voraussetzung: einwandfreie Einkommens- und Vermögenssituation, erstrangige Besicherung über eine Grundschuld, Auszahlung in einer Summe. Die Konditionen können auch regional sowie von weiteren Faktoren abhängig sein. Weitere etwaige Gebühren (z.B. Teilauszahlungszuschläge), Auslagen (z.B. Grundbuchkosten) und sonstige Kosten können anfallen. Sofern der Darlehensnehmer diese im Zusammenhang mit dem Vertrag zu tragen hat, kann sich der effektive Jahreszins erhöhen.