BAUGELD-NEWS ERSTFINANZIERUNG VOM 21. APRIL 2017
Ihre aktuellen Informationen zur Immobilienfinanzierung
- Alles Wissenswerte auf einen Blick: Der Ratgeber "bauen & finanzieren"
- Interview: Die Erfahrungen der Interhyp-Experten
- Zahlen, bitte: Das Eigenkapital in der Baufinanzierung
ALLES WISSENSWERTE AUF EINEN BLICK: DER RATGEBER "BAUEN & FINANZIEREN"
Wer baut, hat viele und zum Teil sehr spezifische Fragen: Gibt es Fördermittel für junge Bauherren? Wie finanziere ich energiesparende Maßnahmen? Wie gehe ich mit möglichem Bauverzug um?
Um angehenden Bauherren Antworten auf Fragen wie diese zu geben, hat Interhyp gemeinsam mit dem Fachschriftenverlag eine neue Auflage des Kurzratgebers "bauen & finanzieren" veröffentlicht.
Auf 16 Seiten geben Experten der Interhyp Antworten auf wichtige Fragen rund ums Bauen und Finanzieren.
Ein kostenfreies PDF des Ratgebers können Sie hier bestellen.
INTERVIEW: DIE ERFAHRUNGEN DER EXPERTEN
Wer eine Immobilie kaufen will, braucht nicht nur das passende Objekt, sondern in aller Regel auch eine maßgeschneiderte Finanzierung. Die Mehrheit der Kunden wünscht sich einen Berater an ihrer Seite, dem sie vertraut und der sie während des Prozesses begleitet. Im Interview haben drei Interhyp-Experten einen Einblick in ihren Berufsalltag gegeben und erzählt, was sie potenziellen Käufern raten.
Herr Ianiro-Nietz, wie hat sich Ihre Arbeit in den vergangenen Jahren verändert?
Sie ist persönlicher geworden. 2005 haben wir noch ausschließlich per Telefon, Fax und Mail beraten. Damals waren wir noch viel mehr Umsetzer. Seit zehn Jahren beraten wir persönlich in unseren Niederlassungen und sind heute auch Vertrauensleute und Seelsorger.
Sie leben und arbeiten in Berlin. Die Hauptstadt erlebt eine Art Immobilienboom. Manche schreiben sogar von einer Goldgräberstimmung.
Und diese Phase ist noch gar nicht vorbei. Berlin hat einen Nachholbedarf von 25 Jahren, in denen nichts passiert ist. Jetzt versucht jeder den Schritt ins Eigentum zu machen. Manche Kunden wirken dabei sehr gehetzt. Ich spüre diesen Druck, dieses "Wir müssen jetzt!"
Woher genau kommt der Druck?
Teils aus dem Freundeskreis, teils aus den Medien. Man liest viel von "Baugold", es mangelt an Alternativen, in die man Geld investieren kann. Die Mieten steigen. Manche bringen vier Exposés in die Beratung mit und wollen alle durchrechnen. Ich versuche dann den Entscheidungsdruck zu senken und frage: Was passt wirklich zu Ihnen?
Die Menschen scheinen sehr flexibel zu sein.
Viele sind schneller bereit, aus ihrem Kiez zu ziehen. Das junge Ehepaar in Neukölln, das zur Familie werden will, sucht in erster Linie nach der richtigen Wohnung – egal wo die ist.
Wie leicht ist es, die Traumimmobilie zu finden?
In der Großstadt sehr schwer. Neun von zehn Kunden machen Kompromisse bei Lage, Etage oder Grundriss, um ihren Wunsch umzusetzen. Es gibt schlicht zu wenige verfügbare, tolle Objekte. So ist Geschwindigkeit in den Markt gekommen. Ein Kunde bekam einmal seine Wohnung nicht, weil er eine Mail vier Stunden zu spät beantwortete. Wir hatten alle Unterlagen in Rekordzeit vorgelegt, der Kunde schrieb die Mail – und bekam eine Absage. Das Apartment war vier Stunden vorher vergeben worden. Da musste ich mich erstmal hinsetzen, sowas hatte ich bis dahin nicht erlebt. Inzwischen erlebe ich Kunden, die während des Beratungsgesprächs vom Makler angerufen werden und erfahren: Die Immobilie ist vergeben. Deshalb ist es sinnvoll vor der Suche zu prüfen, wie viel man sich leisten kann. Am besten funktioniert das mit einem beispielhaften Wunschobjekt. Auf Basis dessen entwickeln wir gemeinsam mit dem Kunden die passende Finanzierungsstruktur und prüfen, ob die gewünschte Immobilie machbar wäre. So bekommt der Kunde ein Gefühl für seine Möglichkeiten und kann schnell agieren, wenn es nötig wird.
Das gesamte Interview mit Oliver Ianiro-Nietz und den anderen Beratern lesen Sie hier.
ZAHLEN, BITTE: DAS EIGENKAPITAL IN DER BAUFINANZIERUNG
Den Wunsch nach einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung teilen unzählige Menschen in Deutschland. Doch wie viel eigenes Geld brauchen Sie dafür eigentlich?
Die eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen bei einem so wichtigen Projekt wie dem Immobilienerwerb. Den klassischen Bestkonditionen vieler Zinstabellen liegt ein Eigenkapitaleinsatz von (eher theoretischen) 40 Prozent zugrunde. Das entspricht im Umkehrschluss einer Beleihung von rund 60 Prozent.
Bringen Sie weniger Eigenkapital mit, steigen die Zinsen. Wenn Sie sich 80 oder sogar 100 Prozent des Kaufpreises von der Bank leihen, erhöhen sich die Zinsen um rund 0,20 bis 0,80 Prozentpunkte gegenüber dem Idealwert von 60 Prozent, in Einzelfällen sogar bis zu 1,00 Prozentpunkte. Das reflektiert das höhere Risiko für die Bank, wenn die Immobilie voll finanziert würde. Entsprechend hoch sind bei solchen 100-Prozent-Finanzierungen neben den höheren Zinskosten auch die Erwartungen an die Bonität der Kunden sowie an die Tilgungshöhe. Die sollte im aktuellen Zinsumfeld bei mindestens drei Prozent liegen.
Wichtig: Bei der Frage nach dem optimalen Eigenkapitaleinsatz müssen auch die Kaufnebenkosten bedacht werden. Diese können bis zu 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen, je nach Bundesland. Sie sollten in jedem Fall mit eigenem Geld finanziert werden. Wie hoch die Gebühren in Ihrer Region sind und welche Nebenkosten auf Bauherren zukommen, können Sie hier nachlesen.
Für Kapitalanleger, die ihre Wohnung vermieten, kann es aus steuerlichen Gründen dagegen sinnvoll sein, eher wenig Eigenkapital einzusetzen. Sie können Ihre Darlehenszinsen als Werbungskosten steuerlich geltend machen. Gleichzeitig gelten auch hier die Zinsvorteile eines höheren Eigenkapitaleinsatzes. Um die genauen Möglichkeiten abzuwägen, sollten Investoren einen Steuerberater hinzuziehen.
Tipp: Sie wollen immer über aktuelle Marktentwicklungen, Fördermittel, Studien und Neuigkeiten informiert sein? Dann schauen Sie doch in unsere News – dort erfahren Sie mehr über das, was auf dem Immobilien- und Baufinanzierungsmarkt passiert.
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Redaktion: Julia Meyer
Interhyp AG, 21.04.2017