BAUGELD-NEWS ANSCHLUSSFINANZIERUNG VOM 18. MÄRZ 2016
Ihre aktuellen Informationen zur Anschlussfinanzierung
- EZB-Leitzins null Prozent: Was heißt das für Ihren Kredit?
- Anschlusskredit: Zehntausende Euro sparen
- Immobilienkredite in Deutschland: Hohe Tilgung gefragt
EZB-LEITZINS NULL PROZENT: WAS HEISST DAS FÜR IHREN KREDIT?
Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins auf 0,0 Prozent gesenkt. Was heißt das für die ohnehin schon niedrigen Zinsen für Immobilienkredite? Und was kann das für Ihre Anschlussfinanzierung bedeuten? Interhyp informiert Sie über aktuelle Einschätzungen und gibt Tipps.
Planen Sie bald eine Anschlussfinanzierung? Oder wollen Sie sich günstige Zinsen für die Zukunft sichern? Dann interessieren Sie sich sicher dafür, was die aktuellen Beschlüsse der europäischen Notenbank für die Baugeldzinsen bedeuten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 10. März 2016 entschieden, den Leitzins auf 0,0 Prozent sowie den Einlagesatz auf minus 0,4 Prozent zu senken. Außerdem wird das Anleihenkaufprogramm ab April 2016 von 60 auf 80 Milliarden Euro pro Monat aufgestockt. Die Zinsen für Baufinanzierungen waren schon zuvor auf ein niedriges Niveau nahe dem historischen Tiefstand gesunken, wie die Zins-Charts von Interhyp zeigen. Seit der EZB-Entscheidung haben sie sich seitlich bewegt.
Zins-Charts: Alle aktuellen Infos zur Zinsentwicklung
Wie werden sich die Zinsen jetzt weiter verhalten? Einerseits: Zinsexperten zufolge besteht kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen den Leitzinsen der EZB und den Baugeldzinsen. Der Marktzins für Immobilienfinanzierungen hängt von Angebot und Nachfrage an den Kapitalmärkten ab. Er orientiert sich an den Renditen für langfristige Anleihen und Pfandbriefe. Wenn die Nachfrage nach diesen Anlagen steigt, sinken die Renditen.
Andererseits: Völlig losgelöst von der Geldpolitik ist die Entwicklung der Hypothekenzinsen aber nicht. Weil die geldpolitischen Entscheidungen der Notenbanken das Verhalten internationaler Großanleger beeinflussen, kann sich dies auch auf die Renditen von Anleihen und somit auf die Immobilienkreditzinsen auswirken. Leitzinsentwicklungen werden häufig von ähnlichen Entwicklungen beim Baugeld begleitet. Allerdings hat es in der Vergangenheit auch schon gegenläufige Entwicklungen gegeben, zum Beispiel weil erwartete geldpolitische Entscheidungen in den USA dazu führten, dass die Nachfrage nach deutschen Anleihen gesunken war.
Im Dezember 2015 hat die amerikanische Notenbank Fed die Leitzinsen erstmals erhöht und weitere Erhöhungen angekündigt. Einige Zinsexperten von deutschen Kreditinstituten erwarten, dass vor diesem Hintergrund auch in Deutschland im Verlauf des Jahres moderat steigende Renditen für Anleihen und für Baugeldzinsen möglich sein können. Auch eine stabilere Konjunktur könnte zu steigenden Zinsen führen. Einige Analysten, zum Beispiel Experten von Deutsche Bank Research in ihrem aktuellen Marktausblick Baufinanzierung, prognostizieren für das Gesamtjahr weiter Potenzial für leicht steigende Renditen bei Bundesanleihen. Kurzfristig erwarten aber viele aufgrund der weiterhin sehr lockeren Geldpolitik der EZB günstige Baugeldzinsen.
Tipp: Wer jetzt die Niedrigzinsen für eine Anschlussfinanzierung nutzt, sollte vor allem an den Schuldenabbau denken: Setzen Sie die Raten nicht herab, sondern behalten Sie diese mindestens bei oder erhöhen Sie die Rate, um den Zinsvorteil in die Tilgung und damit in die Schuldenfreiheit zu investieren.
Rechnen Sie Ihre Anschlussfinanzierung durch, zum Beispiel mit unserem Zinsrechner.
Tipp: Wollen Sie Ihren Anschlusskredit optimal ausrichten? Die Interhyp-Finanzierungsexperten beraten Sie gerne umfassend und unverbindlich, damit Sie die beste Anschlussfinanzierung für Ihr Eigenheim bekommen. Telefonisch oder persönlich vor Ort, in mehr als 90 Städten deutschlandweit.
ANSCHLUSSKREDIT: ZEHNTAUSENDE EURO SPAREN
Für mehrere zehntausend Bauherren und Immobilienkäufer aus den Jahren 2006 bis 2008 lohnt jetzt ein Blick in ihre Unterlagen: Die damals mit Zinsbindungen von 10, 15 oder 20 Jahren aufgenommenen Darlehen können innerhalb der nächsten ein bis drei Jahre zu günstigeren Konditionen verlängert oder umgeschuldet werden.
Da sich die Konditionen der bestehenden Kredite oft zwischen knapp vier bis über sechs Prozent bewegen, lässt sich bei den anstehenden oder möglichen Anschlussfinanzierungen viel Geld gegenüber dem Erstkredit sparen. Ein Beispiel: Wer im Sommer 2006 ein zehnjähriges Immobiliendarlehen aufgenommen hat, zahlte in den vergangenen zehn Jahren rund 4,5 Prozent Zinsen pro Jahr. Nimmt der Kreditnehmer für die Restschuld Anfang 2016 ein zehnjähriges Darlehen als Anschlussfinanzierung auf, lassen sich die Zinsen mehr als halbieren und die Tilgungszahlungen entsprechend erhöhen. Dadurch kostet der aufgenommene Kredit auf die nächsten zehn Jahre gerechnet mehrere Zehntausend Euro weniger an Zinskosten als wenn weiter 4,5 Prozent Zinsen gezahlt werden müssten.
Ein großes Sparpotenzial ergibt sich für Immobilienbesitzer, die 2007 oder 2008 finanziert haben. Die Kreditzinsen lagen damals vielfach bei rund 5,5 Prozent. Selbst wenn ihre Darlehen erst im nächsten Jahr zur Prolongation anstehen, können sich diese Eigenheimbesitzer durch sogenannte Forward-Darlehen bereits heute um ihre Anschlussfinanzierung kümmern. Für die Vorlaufzeit von ein bis zwei Jahren fällt zwar ein gewisser Zinsaufschlag an. Doch trotz solcher Aufschläge überwiegt die Ersparnis gegenüber dem Erstkredit deutlich.
Besonders lohnt sich auch ein Blick in die Unterlagen für Haus- und Wohnungsbesitzer, die sich vor zehn Jahren oder früher für Kredite mit 15 oder 20 Jahren Zinsbindung entschieden haben. Sie können von ihrem gesetzlichen Recht Gebrauch machen, das Darlehen zehn Jahre nach Vollauszahlung mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten zu kündigen. Diese Kunden sparen erheblich gegenüber den Konditionen des Erstkredits.
Tipp: Lassen Sie sich zu Ihren Sparchancen beim Anschlusskredit umfassend beraten. Vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin bei einem Interhyp-Experten.
IMMOBILIENKREDITE IN DEUTSCHLAND: HOHE TILGUNG
Entschulden ist angesagt - zumindest bei den Eigenheimbesitzern mit Bedarf für eine Anschlussfinanzierung. Und auch die Käufer von Immobilien lassen sich meist nicht zu einer übertriebenen Kreditaufnahme verleiten, zeigt eine neue Auswertung von Interhyp.
Interhyp hat die Daten von mehr als 180.000 Darlehensabschlüssen für Bau- und Kaufvorhaben in den Jahren 2010 bis 2015 ausgewertet. In diesem Zeitraum stieg der durchschnittliche Kaufpreis zwar um mehr als 20 Prozent. Aber Käufer haben für die Finanzierung auch mehr Eigenkapital eingebracht. Der Anteil der Darlehenssumme am Kaufpreis ist relativ gleich geblieben, er liegt im Jahr 2015 bei 71,7 Prozent. Interessant: Gerade in den Großstädten Deutschlands setzen Bauherren besonders viel Eigenkapital ein - also dort, wo die Preise für Immobilien besonders stark gestiegen sind.
Außerdem hat Interhyp auch die Daten von 100.000 Anschlussfinanzierern von 2010 bis 2015 betrachtet. Hier zeigt sich, dass besonders Anschlussfinanzierer viel tilgen. Sie stellen damit die Weichen für ihre Entschuldung und den Vermögensaufbau.
Redaktion: Britta Barlage
Interhyp AG, 18.03.2016