Forward-Darlehen sind eine Darlehensart, die bei langfristigen Finanzierungsprojekten infrage kommt, insbesondere also bei der Baufinanzierung. Da bei einer Baufinanzierung der Zinssatz in aller Regel nur über einen Teil der eigentlich notwendigen Laufzeit festgelegt wird, bleibt nach Ablauf dieses Zeitraums eine Restschuld bestehen, für die Sie als Kreditnehmer dann eine Anschlussfinanzierung finden müssen. Sie müssen also erneut Kreditangebote einholen und das günstigste Angebot für sich heraussuchen. Was aber, wenn in der Zeit vom ersten Abschluss des Kreditvertrags bis zum Ende der Zinsbindung das Zinsniveau erheblich gestiegen ist?
Nun, eigentlich hätten Sie als Kreditnehmer Pech gehabt, denn ist die Zinsbindung erst einmal abgelaufen, müssen Sie sich mit dem höheren Zinsniveau arrangieren. So weit muss es aber nicht kommen, dank des Forward-Darlehens. Denn mit einem Forward-Darlehen können Sie sich bis zu 66 Monate im Voraus den aktuellen Zinssatz für Ihre Anschlussfinanzierung sichern. Ist das Zinsniveau aktuell also sehr niedrig – was in den letzten Jahren der Fall war – kann ein Forward-Darlehen durchaus sinnvoll sein.
Natürlich gibt es aber auch hier einiges zu beachten und ein niedriges Zinsniveau allein ist noch kein ausreichender Grund für den Abschluss eines Forward-Darlehens. Das Wichtigste, auf das es zu achten gilt, ist sicherlich der Zinsaufschlag, den die Banken berechnen. Für jeden Monat bis zur tatsächlichen Auszahlung des Darlehens berechnet die Bank Ihnen eine Gebühr, die sich in einer leichten Erhöhung des Zinssatzes niederschlägt. Pro Monat Vorlaufzeit werden bei einem Forward-Darlehen Aufschläge verlangt, die je nach Anbieter zwischen rund 0,01 und 0,03 Prozentpunkten liegen. Viele Banken verzichten für einige Monate auf solche Abschläge, häufig für einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten, maximal sogar bis zu fünfzehn Monaten.
Angesichts der hohen Summen, die bei der Baufinanzierung üblich sind, kommen bei langen Vorlaufzeiten durch die Aufschläge recht beachtliche Beträge zusammen.
Daraus ergibt sich direkt der zweite wichtige Punkt beim Forward-Darlehen mit langen Vorlaufzeiten: Durch den Zinsaufschlag lohnt es sich selbst bei aktuell niedrigen Zinsen nur, wenn mittelfristig die Zinsen merklich ansteigen. Bleibt das Zinsniveau unverändert, zahlen Sie durch das Forward-Darlehen effektiv mehr als bei einer regulären Anschlussfinanzierung – denn ein einmal abgeschlossenes Forward-Darlehen müssen Sie auch in Anspruch nehmen.
Zum Forward-Darlehen können Sie sich ausführlich von den Experten von Interhyp beraten lassen. Sie können gemeinsam mit Ihnen klären, ob ein Forward-Darlehen in Ihrer momentanen Situation sinnvoll ist, und welche Zinsbindungs- und Forward-Frist für Sie infrage kommt.