Sanierungskredit - mit staatlicher Hilfe modernisieren und sanieren
Auch das schönste Haus kommt in die Jahre. Das Badezimmer hat seine besten Zeiten hinter sich, die Fenster sind undicht und die Wärmedämmung fehlt? Hier ist ein Sanierungskredit die ideale Lösung. Der Sanierungskredit unterscheidet sich von einer Baufinanzierung, denn Sie können von staatlicher Förderung und Zuschüssen profitieren. Das macht die Modernisierung oder das Sanieren viel günstiger als erwartet.
Was ist eine Sanierung?
Eine Sanierung beschreibt eine Maßnahme, die über die reine Reparatur eines Schadens hinausgeht. Es handelt sich um eine werterhaltende oder wertsteigernde Maßnahme, die den Wohnwert verbessert. Es kann sich dabei beispielsweise um die Erneuerung der Dachhaut in Verbindung mit einer Wärmedämmung handeln. Auch der Austausch der Fenster durch Modelle mit besseren Eigenschaften in puncto Wärmedämmung und Lärmschutz ist eine klassische Sanierungsmaßnahme. Von eher kleinen Maßnahmen bis hin zu tiefen Eingriffen in die Aufteilung und Statik im Haus bei der Kernsanierung ist die Auswahl riesig.
Checkliste Sanierung
Werterhaltende oder wertsteigernde Maßnahme
Verbesserung des Wohnwertes oder Senkung des Energieverbrauchs
Keine reine Reparatur eines bestehenden Schadens
Was zeichnet einen Sanierungskredit aus?
Bei einem Sanierungskredit handelt es sich um ein spezielles Angebot der Bank. Es richtet sich an Verbraucher, die bereits ein Eigenheim besitzen oder ihre Baufinanzierung bereits zu großen Teilen getilgt haben. Während eine Baufinanzierung entweder zweckgebunden zum Erwerb einer Immobilie oder zur Durchführung wertsteigender Maßnahmen eingesetzt werden muss, dürfen Sanierungskredite auch zum reinen Werterhalt genutzt werden. Ein weiterer Unterschied liegt in den möglichen Summen für das Darlehen.
Einen Sanierungskredit erhalten Sie bereits mit einer Darlehenssumme von 5.000 €. Die meisten Banken begrenzen die Höhe auf maximal 50.000 €. Außerdem erfolgt bei einem Sanierungskredit keine Eintragung in das Grundbuch, damit sparen Sie die Kosten für das Grundbuchamt und den Notar. Selbstverständlich können Sanierungskredite mit einem Förderkredit der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) kombiniert werden.
Checkliste Sanierungskredit
Für den Werterhalt nutzbar
Keine Grundbucheintragung
Typische Darlehenssumme 5.000 bis 50.000 Euro
Sanierungskredite der KfW und staatliche Zuschüsse kombinierbar
Sanierungskredite vom Staat
Einen Sanierungskredit der Bank können Sie mit einem geförderten Darlehen der KfW optimal ergänzen, denn die Kreditanstalt für Wiederaufbau vergibt zinsgünstige, geförderte Kredite und Zuschüsse zum Sanieren Ihrer Immobilie. Es ist das erklärte Ziel der Bundesregierung, den Bestand an Wohnimmobilien energetisch auf einen modernen Stand zu bringen. Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) soll das staatliche Ziel erreicht werden, dass der Gebäudebestand im Jahr 2050 nahezu energieneutral ist. Ein weiteres Förderprojekt betrifft den Ausbau barrierefreier Wohnungen, in denen Senioren und Menschen mit Behinderung weitgehend selbstbestimmt und ohne Hilfe leben können.
Checkliste KfW Sanierungskredit
Energetische Sanierung oder
Barrierefreier Aus- oder Umbau
Mit dem Sanierungskredit staatliche Zuschüsse sichern
Ein Kredit der KfW hat gleich mehrere Vorteile. Das Angebot punktet mit unschlagbar günstigen Zinsen, hohen Tilgungszuschüssen und einer tilgungsfreien Anfangsphase. Außerdem bietet der Staat über die KfW weitere Zuschüsse. Vergleichen Sie hier die aktuellen Möglichkeiten:
Kredit 151: Dieser Sanierungskredit ist für die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien gedacht. Für eine komplette Sanierung zum KfW-Energieeffizienzhaus ist ein Darlehen in Höhe von 100.000 Euro möglich. Sollen lediglich Einzelmaßnahmen umgesetzt werden, ist ein Kredit über bis zu 50.000 Euro zu haben. Zusätzlich zu den attraktiven Zinsen gibt es einen Tilgungszuschuss von bis zu 27.500 Euro. Das bedeutet, dass Sie nicht die gesamte Kreditsumme tilgen müssen. Der Zuschuss vom Staat ist ein echtes Geldgeschenk.
Kredit 167: Dieses zusätzliche Förderdarlehen dient zur Finanzierung der Umstellung einer bestehenden Heizungsanlage auf erneuerbare Energien. Pro Wohneinheit ist ein Darlehen in Höhe von 50.000 Euro möglich.
Kredit 159: Mit diesem geförderten Darlehen können Sie den Einbruchsschutz an Ihrer Immobilie verbessern und Barrieren, die im Alter Probleme machen können, beseitigen. Dazu gehört der Umbau von Bädern oder der Einbau von Assistenzsystemen. Pro Wohneinheit sind bis zu 50.000 Euro als Darlehen erhältlich, ein Mindestalter gibt es nicht.
Kredit 270: Sollen in Zukunft erneuerbare Energien zum Heizen und zur Erzeugung von Warmwasser genutzt werden, ist dieses Darlehen passend.
Kredit 275: Hier erhalten Sie das Darlehen, wenn Sie Strom aus Sonnenenergie nutzen und speichern möchten. Mit diesem Kredit können auch Fotovoltaikanlagen mit einem Energiespeicher ausgerüstet werden, die ab dem 01.01.2013 in Betrieb genommen wurden. Zusätzlich zu einer langen Zinsbindungsfrist und günstigen Zinsen ist ein Tilgungszuschuss erhältlich.
Die KfW bietet nicht nur Förderkredite an, sie zahlt auch Zuschüsse zu verschiedenen Vorhaben. Teilweise können die Zuschüsse mit einem Sanierungskredit der KfW kombiniert werden. Das gilt beispielsweise für den Zuschuss Nummer 431, der einen Teil der Kosten für die notwenige Baubegleitung bei einer energetischen Sanierung auffängt. Andere Zuschüsse bieten eine Alternative zu einem Sanierungskredit der KfW.
Allerdings ist ein Sanierungskredit der KfW immer an bestimmte Vorgaben gebunden. Können oder möchten Sie diese Anforderungen nicht erfüllen, ist ein gefördertes Darlehen nicht möglich. Sie können in diesem Fall auf einen klassischen Kredit, einen speziellen Sanierungskredit Ihrer Bank oder auf eine Baufinanzierung zurückgreifen, um Ihre Umbau- und Modernisierungswünsche zu verwirklichen. Eine weitere Möglichkeit, die Belastung durch die Sanierungskosten zu senken, bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Hier können Hausbesitzer satte Zuschüsse für die Umstellung der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien, Wärmepumpentechnik sowie die nachträgliche Optimierung einer bestehenden Heizungsanlage erhalten. Das senkt die erforderliche Darlehenssumme für den nötigen Sanierungskredit.
Welcher Kredit zur Sanierung ist wann richtig?
An einem Haus gibt es immer etwas zu tun: Mal stehen wichtige Reparaturen an, mal soll eine Modernisierung für mehr Behaglichkeit und Komfort sorgen und manchmal wünschen sich die Bewohner einfach bestimmte Veränderungen. Die folgende Checkliste zeigt Ihnen, wann welcher Kredit passend ist. Entdecken Sie jetzt Ihre Möglichkeiten!
Checkliste Sanierungsmaßnahmen
Wärmedämmung: Die Energiekosten steigen stetig. Eine gute Dämmung senkt den Verbrauch von Heizenergie und hilft die Betriebskosten zu mindern. Ob Sie die Außenwände oder das Dach dämmen möchten, spielt keine Rolle. Es kommt ein Sanierungskredit der Bank sowie ein gefördertes Darlehen der KfW in Betracht.
Badezimmer: Soll das Badezimmer erneuter werden, ist es sinnvoll einen altersgerechten Umbau vorzunehmen. Das verhindert nicht nur Probleme im Alter, Sie erhalten auf diesem Weg Zugang zu einem Sanierungskredit der KfW. Eine Alternative bietet das Baudarlehen oder ein Verbraucherkredit der Bank.
Neue Fenster: Der Tausch der Fenster ist ein klassischer Fall für einen Sanierungskredit der KfW aus dem Bereich Energieeffizienz.
Wintergarten: Möchten Sie ein "grünes Wohnzimmer" realisieren, haben Sie die Wahl zwischen einem klassischen Kredit und einem Baudarlehen.
Einbauküche: Eine neue Küche steht in den meisten Familien alle 10 bis 20 Jahre an. Hier stellt ein normaler Verbraucherkredit das passende Angebot dar. Ein Sanierungskredit der Bank kommt nur infrage, wenn die Küche genau in das Haus eingepasst wird und in anderen Immobilien nicht zu verwenden ist. Können Sie die Küche bei einem Umzug theoretisch mitnehmen und anpassen, sind die Anforderungen nicht erfüllt.
Einbruchschutz: Verstärkte Türen, eine Gegensprechanlage und ein Türspion und ähnliche Umbauten können mit einem KfW-Kredit realisiert werden.
Garage/Carport: Hier ist ein normaler Kredit in der Regel die richtige Wahl. Fördergelder sind nicht erhältlich und die Baukosten rechtfertigen in der Regel keine klassische Baufinanzierung.
Heizungsanlage: Bei einem Umbau oder dem Austausch der Heizung sollten Sie sich vorher unbedingt über die verschiedenen Möglichkeiten beraten lassen. Denn es stehen Sanierungskredite und Zuschüsse der KfW und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zur Verfügung. Mit der Wahl einer energieeffizienten Heizung, die auf erneuerbare Energien setzt, können Sie sowohl bei der Finanzierung als auch langfristig sparen.
Altersgerechter Umbau: Hier stehen über Kredite der KfW Fördermittel für Sie bereit.
Fotovoltaik und Solarthermie: Möchten Sie Strom oder Wärme aus Sonnenenergie nutzen, bietet die KfW günstige Förderkredite. Über das Bafa sind Zuschüsse erhältlich, die die Eigenbelastung noch einmal senken.
Fragen zum Sanierungskredit
Die folgenden Fragen helfen Ihnen, Ihr Vorhaben einzuschätzen und zu planen:
Was soll erneuert oder geändert werden? (z. B. Wärmedämmung, Heizung, Badezimmer)
Welche Kosten entstehen?
Wie viel Eigenkapital steht zur Verfügung?
In welcher Höhe wird ein Darlehen benötigt?
Gibt es staatlich geförderte Sanierungskredite und Zuschüsse?
Wenn ja, in welcher Höhe?
Wie hoch muss das Darlehen der Bank dann ausfallen?
Beratung zum Sanierungskredit?
Wenn Sie planen, Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung umzubauen, zu sanieren oder grundlegend zu modernisieren, lassen Sie sich ausführlich beraten und vergleichen Sie Ihre Möglichkeiten. Die erfahrenen Mitarbeiter bei Interhyp informieren Sie gern über klassische Kredite, eine Baufinanzierung und die Möglichkeiten zu einem staatlich geförderten Sanierungskredit oder Zuschüsse des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. So können Sie die Finanzierung genau planen und kalkulieren. Ohne fachkundige Beratung ist es sehr aufwendig, alle möglichen Fördermittel und Zuschüsse zu erkennen und zu kombinieren.